Recherche im Internet

Wie jede Recherche beruht auch die Internetrecherche auf den drei Fragen: WAS – WIE – WO?

WAS suche ich?

Grundsätzlich gilt für jede Recherche, dass die Ergebnisse von der Genauigkeit der Fragen abhängen. Je genauer daher die Fragen formuliert werden, desto genauer sind die Rechercheergebnisse. Als erster Schritt ist daher ein Blatt Papier hilfreich, auf dem Suchbegriffe notiert werden, die mit der Fragestellung zu tun haben bzw. die die Fragestellung so genau wie möglich umschreiben. Eine weitere wichtige Frage, die vor der Recherche geklärt werden sollte, betrifft die Art der Quellen, d.h. geht es eher um allgemeine Informationen zu einem Thema (wie etwa in allgemeinen Nachschlagewerken), um Hintergrundinformationen (vertiefende Artikel zu einem Thema) oder um Grundlagentexte für eine bestimmte Arbeit (z.B. literarische Texte, Zeitungsartikel, Blogs, Werbetexte etc.) .

WIE suche ich?

Zuerst die Frage formulieren. Suchbegriffe notieren. Welche Art von Texten brauche ich? Welche Fragen, Suchbegriffe mich von meinem roten Faden ab? Boolesche Operatoren einsetzen, d.h. die Verknüpfung der Suchbegriffe mit „AND“, „NOT“ und „OR“ schränkt die Suchergebnisse ein („and“, „not“) oder erweitert die Trefferquote („or“). Viele Suchmaschinen verbinden die Suchbegriffe automatisch mit „AND“.

WO suche ich?

Das Internet bietet mehr als Suchmaschinen, von denen google nur eine darstellt. Für zeiteffiziente Recherchen ist es von Vorteil, wenn nicht nur mit Suchmaschinen, sondern auch in Webverzeichnissen und Metasuchmaschinen recherchiert wird. Bei der Recherche im Internet sollte auch klar sein, dass es neben dem sichtbaren Netz, das über Suchmaschinen zugänglich ist, auch ein so genanntes „Deep Web“ gibt. Das Verhältnis von sichtbarem Netz und Deep Web ist 1:500 – es ist daher durchaus interessant, Such-Tools einzusetzen, die auch Zugang zum Deep Web ermöglichen.

Umgang mit Internetquellen

Obwohl Internetquellen über weite Strecken frei zugänglich sind, heißt das nicht, dass sie jeder und jede stillschweigend als eigenen Text ausgeben kann. Texte, Bilder, Grafiken, Videos etc. aus dem Internet müssen genauso als Quelle ausgewiesen werden, wie dies bei einem Buch oder einem gekauften Video der Fall ist!

Obwohl es noch keine allgemein gültigen Regeln gibt, sollen die folgenden Angaben angeführt werden: Titel des Dokuments, AutorIn und/oder Institution (wenn bekannt), Erscheinungsdatum des Dokuments (wenn bekannt), Genaues Datum, an dem auf die Seite zugegriffen wurde, URL des Dokuments;

Internet-/Webverzeichnisse und Fachportale

Dabei handelt es sich um manuell angelegte Linksammlungen, wobei zwischen kommerziellen und akademischen Verzeichnissen zu unterscheiden ist. Die Recherche in Internetverzeichnissen ist zu Beginn zeitaufwendig, mit ein wenig Übung kann diese Art der Recherche jedoch eine Menge Zeit sparen!

Beispiele für Internet-/Webverzeichnisse:

Für Fortgeschrittene eignen sich folgende Internet-/Webverzeichnisse:

  • http://www.bibliothek.uni-regensburg.de (Liste der Universität Regensburg, die einige wissenschaftliche Datenbanken frei zugänglich enthält; für Deutschunterricht sehr brauchbar)
  • http://lii.org/ (Librarians Index to the Internet; Englisch, sehr klare Struktur, spannende Treffer) www.vascoda.com/ (einige wenige Rechercheschwerpunkte, relativ einfache Suche mit relevanten Ergebnissen möglich)
  • http://vlib.org (Englisch, unter dem Schwerpunkt „Humanities and Humanistic Studies“ finden sich einige sehr brauchbare Datenbanken zu Literatur, Kultur, Geschichte etc.)

Suchmaschinen

Vorteile: großer Umfang an indexierten Webressourcen, aktuelle Informationen Nachteile: sehr unspezifisch, kaum Qualitätskontrolle und häufig irrelevante Treffer

Beispiele für Suchmaschinen:

Metasuchmaschinen

Vorteil: Die Suchanfrage wird an mehrere Suchmaschinen gleichzeitig geschickt. Durch die parallele Recherche lässt sich Zeit sparen, darüber hinaus ergibt sich eine höhere Trefferquote mit relevanteren Ergebnissen. Nachteil: diese Recherche ist nur so gut wie die Suchmaschinen, in denen gesucht wird. Mit anderen Worten: auch diese Recherche ist wenig spezifisch und die Qualitätskontrolle ist eher mangelhaft.

Themenrelevante Linksammlungen

Fast jede Homepage verfügt mittlerweile über Linksammlungen. Für das Thema (Un)Doing Gender bietet die Linksammlung des Referats für Genderforschung der Universität Wien eine schnelle Übersicht mit jeweils vertiefenden Recherchemöglichkeiten.

http://www.univie.ac.at/gender/index.php?id=20 (mit Schwerpunkten zu Gender Studies, Queer Studies, Zeitschriften, Netzwerken, Bildung etc.)

Deep Web

Das „Deep Web“ ist für Suchmaschinen weitgehend unsichtbar bzw. nicht zugänglich. Zu diesen Informationen gehören Texte in Datenbanken, Bibliothekskataloge oder Daten, die nicht als Text oder Bild formatiert wurden. Einige Suchmaschinen (Google, Altavista, Google Scholar oder Scirus) bieten (wenige) Inhalte aus dem Deep Web, z. B. durchsuchen Google Scholar und Scirus einige Datenbanken.